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Digitalisierung als Zukunftsmotor auch für Marl?

v. l.: Dr. Andres Schützendübel, Dr. Gudrun Bülow, Christoph Dammermann, Monika Schmidt, Karl Beste
v. l.: Dr. Andres Schützendübel, Dr. Gudrun Bülow, Christoph Dammermann, Monika Schmidt, Karl Beste

Zu einer live ins Internet gestreamten Diskussion zu dem Thema "Digitalisierung als Zukunftsmotor auch für Marl?" hat am Donnerstag, den 3. September 2020, der Stadtverband der Freien Demokraten in den Marler Stern eingeladen. Mit Christof Dammermann, dem Staatsekretär im Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie, der Unternehmerin Dr. Gudrun Bülow und dem Bürgermeisterkandidaten der Freien Demokraten, Dr. Andres Schützendübel, wurden Möglichkeiten, Konzepte und Probleme für die Entwicklung unser Statteilzentren in Marl diskutiert.

Zukunft ist ohne Digitalisierung kaum mehr denkbar! Dies trifft insbesondere auch für die Städte und Gemeinden hier im nördlichen Ruhrgebiet zu. Es gilt, den Strukturwandel von einer Industrieregion zu einer Innovationsregion zu meistern. Kann die Digitalisierung diese Entwicklung beschleunigen? Mit dieser Frage leitet die Moderatorin Monika Schmidt die Diskussion ein.

 

"Die Entwicklung des digitalen Nordrhein-Westfalens müssen wir aktiv gestalten. Die Digitalisierung in den Dienst der Menschen und der Gesellschaft zu stel­len - für die Landesregierung steht dabei der Nutzen für die Menschen im Mittelpunkt. Deshalb hat die Landesregierung mit der Strategie für ein digitales NRW 2019 ein Gesamtkonzept entwickelt, in dem die wichtigsten Handlungsfelder, u. a. Bildung, Verwaltung, Wirtschaft, Gesundheit und Mobilität, identifiziert und notwendige Maßnahmen abgeleitet wurden", erläutert Staatssekretär Dammermann. Zwischenzeitlich haben sich viele Kommunen mit zahlreichen von der Landesregierung geförderten Projekten auf den Weg gemacht, um die Digitalisierung vor Ort mit konkreten Maßnahmen umzusetzen.

 

Hier in Marl herrscht leider nicht die beschriebene Aufbruchsstimmung. "Zwar hat die derzeitige Corona-bedingte Ausnahmesituation auch die Bereitschaft verstärkt, sich mit der Digitalisierung, insbesondere der Schulen, zu beschäftigen. Digitalisierung ist aber weit mehr, als Smartboards für Schulen zu beschaffen. Sie fängt in den Köpfen mit der Bereitschaft an, Digitalisierung als Chance für eine Stadt zu begreifen und dann für die wichtigen Bereiche Konzepte und konkrete Projekte auf den Weg zu bringen, z. B. eine digitale Verwaltung für die Bürgerinnen und Bürger, ein virtueller Marktplatz für den Einzelhandel, bis hin zu einer intelligenten, kommunalen Energieversorgung durch "Smart-Grids", also durch eine digitale Steuerung von Produktion und Verbrauch von Energie", erörtert Dr. Schützendübel die Bedeutung der Digitalisierung für die Menschen.

 

Die Ausstattung und technische Infrastruktur alleine reicht nicht aus, bestätigt Dr. Bülow. Aus Sicht der Expertin entsteht ein langfristiger Mehrwert durch die Beschaffung digitaler Infrastruktur erst, wenn die Folgekosten, wie auch die Experten zur stetigen Weiterentwicklung und Pflege der Infrastruktur, mit eingeplant werden. Insbesondere die Ausbildung und Gewinnung von Experten wird in der Zukunft eine immer größere Herausforderung. Darüber hinaus ist die Technik nur so gut, wie die Konzepte, die mit ihr umgesetzt werden sollen und hier sei die Politik vor Ort gefragt und gefordert.

 

Abschließend waren sich alle Beteiligten einig, dass die Digitalisierung zwar eine große Herausforderung für die Politik, die Wirtschaft und insbesondere auch für die Bürgerinnen ist, aber in erster Linie eine große Chance für mehr Wachstum, Wohlstand und Teilhabe bietet.